Amtseinführung des neuen taiwanesischen Präsidenten Lai
In Taiwan hat heute der bisherige Vizepräsident Lai Ching-te sein Amt als neuer Präsident des Landes angetreten.
Er wurde in dem Präsidentenpalast im Zentrum Taipehs vereidigt und übernahm das Amt von Tsai Ing-wen. In seiner Antrittsrede im Laufe des Tages werde Lai seinen guten Willen gegenüber China zum Ausdruck bringen und beide Seiten der Taiwanstraße zum Frieden aufrufen, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person aus Regierungskreisen.
China verlangt „klare Entscheidung“
Die USA freuen sich auf die Zusammenarbeit mit Lai, um gemeinsame Interessen voranzubringen und die Stabilität in der Straße von Taiwan zu erhalten, sagte Außenminister Antony Blinken. Lai hat sich für die Erhaltung des Friedens, die Fortsetzung der bisherigen Politik und die Stärkung des Militärs ausgesprochen.
Das chinesische Büro für Taiwan-Angelegenheiten erklärte vergangene Woche, Lai müsse als „neuer Führer der Taiwan-Region“ eine klare Entscheidung zwischen friedlicher Entwicklung oder Konfrontation treffen. Die Regierung in Peking hatte ihn vor der Präsidentschaftswahl als gefährlichen Separatisten bezeichnet und setzt die Insel seit seinem Wahlsieg mit regelmäßigen militärischen Luft- und Seeübungen unter Druck.
China betrachtet das demokratische Taiwan als sein eigenes Territorium und hat nie auf Gewalt verzichtet, um die Insel unter seine Kontrolle zu bringen. Lai bot Gespräche an, die jedoch abgelehnt wurden. Nur das taiwanesische Volk könne über seine Zukunft entscheiden, erklärte er.