Ukraine-Krieg

Die Ukraine hat nach eigenen Angaben eine Reihe russischer Bombenanschläge vereitelt. Russland habe unter anderem Anschläge auf Baumärkte in der Hauptstadt Kiew und auf ein Rüstungsunternehmen in der westlichen Stadt Lwiw geplant gehabt, teilte die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft heute auf Telegram mit.

„Laut dem Plan des russischen Geheimdienstes sollten die Sprengsätze während der Stoßzeiten in den Geschäften explodieren, um maximale Schäden unter der Zivilbevölkerung zu verursachen.“ Zwei russische Militäragenten seien wegen des Verdachts auf Beteiligung an dem mutmaßlichen Plan festgenommen und 19 Sprengsätze beschlagnahmt worden.

Nach Angaben des ukrainischen Inlandsgeheimdienstes SBU waren vier Bombenexplosionen in Kiew am 9. Mai vorgesehen – dem Tag, an dem Russland den sowjetischen Sieg über Nazi-Deutschland im Jahr 1945 feiert. Auch die Ukraine beging den Gedenktag über Jahrzehnte am selben Tag, verlegte diesen aber infolge des Krieges und als Annäherung an den Westen auf den Vortag.

Ausland

Die israelische Armee hat ihre Angriffe auf Rafah an der Grenze zu Ägypten verstärkt. Einwohner berichten heute, dass die israelische Armee mit Panzern eine wichtige Verkehrsader gekappt habe, die den Osten der Stadt vom Zentrum trennt.

Das Palästinenserhilfswerk der Vereinten Nationen (UNRWA) schätzt, dass bereits etwa 360.000 Menschen aus Rafah geflohen sind, seit die israelische Armee vergangene Woche die Teilevakuierung der Stadt angeordnet hatte. Israel zufolge bildet Rafah die letzte große Bastion der Hamas-Kämpfer.

Rauchwolke nach einer Explosion in Rafah (Gazastreifen)
APA/AFP

Gleichzeitig haben in der Stadt Hunderttausende Menschen Zuflucht vor dem Krieg im restlichen Gazastreifen gesucht. Die Vertriebenen harren dort zum Teil seit Monaten unter verheerenden Bedingungen aus.

Kämpfe auch im Norden

Die israelischen Streitkräfte rückten aber auch im Norden des Gazastreifens weiter in das Flüchtlingslager Dschabalja vor. Nach Angaben der von der Hamas kontrollierten palästinensischen Gesundheitsbehörde wurden bei Luftangriffen in der Nacht mindestens 20 Menschen getötet und Dutzende weitere verletzt. Einwohner berichteten, dass Panzergranaten im Zentrum von Dschabalja einschlugen und Luftangriffe eine Reihe von Häusern zerstörten.

Die derzeit stattfindenden Kämpfe im Norden und Süden des Gazastreifens gelten als die schwersten seit Wochen. Hilfsorganisationen warnen, dass sich die humanitäre Krise drastisch verschärfen könnte.

Seit Beginn des israelischen Militäreinsatzes sind nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde über 35.000 Palästinenser im Gazastreifen getötet worden. Auslöser des Krieges war ein von der Hamas geführter Angriff auf den Süden Israels am 7. Oktober, bei dem nach israelischen Angaben rund 1.200 Menschen getötet und mehr als 250 Menschen als Geiseln genommen wurden.

Der iranische Regisseur Mohammed Rassulof, der zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt worden ist, hat sein Heimatland unerlaubt verlassen. Das teilte die Agentur seines neuen Films heute mit.

Rassulof ist zu den Filmfestspielen von Cannes eingeladen, die morgen beginnen. Dort läuft sein neuer Film im Wettbewerb um die Goldene Palme. Die Filmagentur schrieb, es sei noch unklar, ob er nach Cannes kommen könne, um seinen Film „The Seed of the Sacred Fig“ persönlich zu präsentieren. Die Premiere des Films ist für den 24. Mai geplant.

„Schweren Herzens entschied ich mich für das Exil“

Die Nachricht von seiner heimlichen Ausreise kam kurz nach seiner Verurteilung zu acht Jahren Gefängnis und Peitschenhieben. Vor gut einem Jahr war Rassulof erneut mit einem Ausreiseverbot belegt worden. Damit sollte damals laut Aktivisten eine Teilnahme des Regisseurs an den Filmfestspielen von Cannes verhindert werden. Rassulof, der 2020 den Goldenen Bären der Berlinale für seinen Film „Es gibt kein Böses“ erhalten hatte, gilt im Land als äußerst kritischer Filmemacher.

„Ich bin vor einigen Tagen nach einer langen und komplizierten Reise in Europa angekommen“, zitierte die Agentur ein Statement Rassulofs. „Ich hatte nicht viel Zeit, um eine Entscheidung zu treffen. Ich musste zwischen dem Gefängnis und der Ausreise aus dem Iran wählen. Schweren Herzens entschied ich mich für das Exil. Die Islamische Republik beschlagnahmte im September 2017 meinen Reisepass. Daher musste ich den Iran heimlich verlassen.“

Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) hat zum Auftakt eines Besuchs in der Türkei heute die engen bilateralen Beziehungen zwischen Wien und Ankara gewürdigt, einem EU-Beitritt des Landes aber eine klare Absage erteilt.

„Die Türkei bewegt sich seit Jahren von der EU weg – in Worten und in Taten. Der EU-Beitritt der Türkei ist eine Illusion“, sagte Schallenberg in der türkischen Hauptstadt.

Schallenberg bekräftigte die langjährige Position Österreichs, wonach es in den Beziehungen zwischen der EU und der Türkei statt einer Vollmitgliedschaft „ein realistisches Nachbarschaftskonzept“ brauche, „getragen von pragmatischer Zusammenarbeit“.

„Obwohl – und gerade weil – wir bei vielen Themen nicht einer Meinung sind, ist der pragmatische Dialog umso wichtiger“, so Schallenberg.

Nach dem wieder losgetretenen Namensstreit droht Griechenland Nordmazedonien mit einer Blockade der EU-Beitrittspläne.

Der griechische Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis kritisierte heute scharf, dass Nordmazedoniens neu gewählte Präsidentin Gordana Siljanovska-Davkova bei ihrer Vereidigung am Wochenende den alten Landesnamen Mazedonien verwendete und damit gegen ein bilaterales Abkommen aus dem Jahr 2018 verstieß.

„Jeder Fortschritt in unseren bilateralen Beziehungen sowie jeder Schritt Skopjes in Richtung Europa hängt von der aufrichtigen Achtung des Abkommens ab“, sagte Mitsotakis. Siljanovska-Davkovas Missachtung des offiziellen Textes während ihrer Vereidigung sei ein „rechtswidriger und inakzeptabler“ Vorgang.

Der Namensstreit war in den 1990er Jahren ausgebrochen, als Mazedonien im Zuge des Zerfalls Jugoslawiens unabhängig wurde. Griechenland befürchtete Gebietsansprüche des Nachbarn auf eine gleichnamige nordgriechische Provinz.

Einigung 2018 ermöglichte NATO-Beitritt

Nach langwierigen Verhandlungen einigten sich beide Seiten 2018 unter Vermittlung der Vereinten Nationen (UNO) auf eine Namensänderung in Nordmazedonien, die 2019 in Kraft trat. Die Einigung ermöglichte Nordmazedonien den Beitritt zur NATO, und Griechenland gab auch seinen Widerstand gegen eine EU-Aufnahme auf.

Mit dem Rechtsruck in Nordmazedonien droht der jahrzehntealte Streit aber wieder auszubrechen. Die rechtsnationalistische Oppositionspartei VMRO-DPMNE hatte Anfang des Monats sowohl die Parlaments- als auch die Präsidentschaftswahl mit der von ihr unterstützten Kandidatin Siljanovska-Davkova klar gewonnen. Die Partei hat das Abkommen für die Namensänderung, das auch in Griechenland umstritten war, nicht anerkannt.

Die politischen Memoiren von Deutschlands Altkanzlerin Angela Merkel (CDU) sollen am 26. November veröffentlicht werden. Das Buch mit dem Titel „Freiheit. Erinnerungen 1954–2021“ erscheine weltweit in über 30 Ländern, teilte der Verlag Kiepenheuer & Witsch heute mit.

Merkel werde darin zurückschauen „auf ihr Leben in zwei deutschen Staaten – 35 Jahre in der DDR, 35 Jahre im wiedervereinigten Deutschland“. Verfasst hat sie das Werk gemeinsam mit ihrer langjährigen Bürochefin und politischen Beraterin Beate Baumann.

„Persönlich wie nie zuvor“ erzähle Merkel unter anderem von ihrer Kindheit, ihrer Jugend, ihrem Studium in der DDR – „und dem dramatischen Jahr 1989, in dem die Mauer fiel und ihr politisches Leben begann“, hieß es weiter. Das Buch sei „ein entschiedenes Plädoyer für die Freiheit“.

Merkel erklärte anlässlich der Bekanntgabe des Veröffentlichungstermins: „Was ist für mich Freiheit? Diese Frage beschäftigt mich mein ganzes Leben.“ Freiheit sei für sie, „nicht aufzuhören zu lernen, nicht stehen bleiben zu müssen, sondern weiter gehen zu dürfen, auch nach dem Ausscheiden aus der Politik“.

Inland

NEOS will den Rechnungshof (RH) bei der Nationalratssitzung am Mittwoch mit einer Sonderprüfung zu den Spionageaffären beauftragen. Geprüft werden sollen das Innen-, Außen- und Verteidigungsministerium hinsichtlich ihrer Maßnahmen für die Spionageabwehr. Verantwortlich für die „lasche Spionageabwehr“ sieht NEOS-Generalsekretär Douglas Hoyos jedenfalls die ÖVP, die seit „Jahrzehnten“ in den entsprechenden Ministerien „an der Macht“ sei.

Der Fall des mit Spionagevorwürfen konfrontierten ehemaligen Verfassungsschützers Egisto Ott werfe ein schiefes Licht auf die Maßnahmen der Behörden und Ministerien. Bei der Bundesregierung und den Sicherheitsbehörden ortete Hoyos in einem Statement gegenüber der APA nämlich „Passivität“.

„Fehler müssen umfassend aufgearbeitet werden“

„Die Fehler der Vergangenheit müssen umfassend aufgearbeitet werden, um die nötigen Schlüsse daraus ziehen zu können.“ Der Rechnungshof soll deshalb organisatorische, finanzielle und personelle Spionagepräventionsmaßnahmen vom 18. Dezember 2017 – dem Tag der Angelobung der ÖVP-FPÖ-Regierung unter Sebastian Kurz (ÖVP) – bis heute überprüfen.

Für eine solche Gebarungsüberprüfung braucht es laut Geschäftsordnung keinen Beschluss des Nationalrats, wenn ein Verlangen von mindestens 20 Abgeordneten oder allen Abgeordneten eines Klubs unterstützt wird. Die Unterstützung anderer Parteien ist nicht notwendig. Kritik übt NEOS nicht nur an der Spionageabwehr, sondern auch an der weiterhin fehlenden neuen nationalen Sicherheitsstrategie.

ZIB2

Nach der Coronavirus-Pandemie sei die nächste Pandemie nur eine Frage der Zeit, sagen Expertinnen und Experten. Ein Pandemievertrag zwischen den Ländern soll sicherstellen, dass man das nächste Mal besser vorbereitet ist. Aber es wird noch immer verhandelt. In der ZIB2 ist die langjährige Beraterin der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Ilona Kickbusch (Zentrum für Globale Gesundheit, Genf).

Russlands nächste Front

Russland hat bei der neuen Offensive im Nordosten der Ukraine in der Region Charkiw weitere Geländegewinne verbuchen können. Gast in der ZIB2 ist Russland-Experte Gerhard Mangott.

„Berichte aufgekauft und abgewürgt“

Im Schweigegeldprozess gegen den Ex-US-Präsidenten Donald Trump hat dessen ehemaliger Anwalt Michael Cohen über eine Absprache zur Unterdrückung unliebsamer Geschichten ausgesagt.

ZIB2 mit Margit Laufer, 22.00 Uhr, ORF2

Mail an die ZIB2

Textfassung: Zeit im Bild

Wirtschaft

Arbeiterkammer-Chefökonom Markus Marterbauer sieht ein „enormes“ ungenutztes Arbeitskräftepotenzial in Österreich.

Unter anderem über Stundenaufstockung von Teilzeitkräften, Qualifizierung von Zuwanderern, Personen in Niedriglohnjobs und Leiharbeitern sowie Mobilisierung der „stillen Reserve“ könnte der Fachkräftemangel in Österreich zielführend bekämpft werden, sagte Marterbauer heute im Klub der Wirtschaftspublizisten. „Ich behaupte nicht, dass das leicht zu heben ist.“

Öffentlich finanzierte Qualifizierungsangebote sollte es nicht nur für Arbeitslose, sondern auch für Beschäftigte und Scheinselbstständige geben, sagte der AK-Ökonom. Das Arbeitsmarktservice (AMS) oder eine andere zu schaffende Institution sollte sich seiner Ansicht nach auch um die Vermittlung und Qualifizierung von Beschäftigten kümmern.

Laut Statistik Austria belief sich die verfügbare „stille Reserve“ im Vorjahr auf 96.400 Personen und die nicht verfügbare „stille Reserve“ auf 69.300. Bei der „stillen Reserve“ handelt es sich um Nichterwerbspersonen (weder erwerbstätig noch arbeitslos) im Alter von 15 bis 74 Jahren, die zwar nach Arbeit suchen, aber nicht kurzfristig verfügbar sind, bzw. um Personen, die zwar kurzfristig beginnen könnten, aber nicht nach Arbeit gesucht haben, obwohl sie gerne arbeiten würden.

Medien

Morgen startet das dreitägige internationale Digitalfestival 4Gamechangers in der Marx-Halle in Wien. Das vom ORF, ProSiebenSat.1 und Puls4 organisierte Event widmet sich einer Vielzahl von Themen.

Erwartet werden hochkarätige Gäste wie Hollywood-Star und Oscar-Preisträgerin Charlize Theron, die Kogründerin von nyonic, Vanessa Cann, UNICEF-Expertin Yetneberesh Nigussie Molla, Bestsellerautor Sebastian Fitzek, Investor Charly Kleissner und Harvard-Professor Sam Hunter Magee. Das musikalische Rahmenprogramm wartet mit Christina Stürmer, Fiva, Ness und vielen aufstrebenden Talenten wie Esther Graf, Nnoa und Rahel auf.

Von KI bis „Female Empowerment“

Zum Auftakt stehen am ersten Tag Diskussionen unter anderem zu künstlicher Intelligenz auf dem Programm, beleuchtet werden das wirtschaftliche Potenzial Afrikas sowie die Schlüsselrolle der Finanzbildung.

Am zweiten Tag dreht sich alles um die wichtigsten gesellschaftlichen Zukunftsthemen und die „Next Gen“. Ein Schwerpunkt des Festivals liegt auf „Female Empowerment“ – es geht um Gleichberechtigung, Gendermedizin, Lohngerechtigkeit sowie Diversität und KI.

Herausforderungen im Sport und im Superwahljahr

Zum Festivalfinale liegt der Schwerpunkt auf globalen Metathemen wie dem aktuellen Weltgeschehen, Menschenrechten sowie Medien und Kultur. Podiumsdiskussionen widmen sich auch den Herausforderungen und gesellschaftlichen Veränderungen im Sport sowie der europäischen Demokratie im Rahmen des Superwahljahrs 2024.

Mehr dazu in der.ORF.at

Chronik

Tausende Menschen sind im Westen Kanadas auf der Flucht vor Waldbränden. „Die Brände sind wirklich überall um uns herum, vom Westen bis zum Nordosten“, sagte Rob Fraser, Bürgermeister der Kleinstadt Fort Nelson in der Provinz British Columbia, der Nachrichtenagentur AFP.

Ein nur wenige Kilometer von der Stadt entferntes Feuer verdoppelte seine Ausdehnung innerhalb eines Tages auf mehr als 4.000 Hektar und könnte nach Einschätzung der Brandschutzbehörden bereits heute die ersten Wohnhäuser erreichen.

Bereits vergangene Woche wurden fast 3.500 Menschen aus Fort Nelson in Sicherheit gebracht. Bürgermeister Fraser forderte auch die verbliebenen Menschen auf, die Stadt zu verlassen.

Rauchschwaden bei einem Brand in Kanada
APA/AFP/Alberta Wildfire Service

In der Nachbarprovinz Alberta wüteten 44 Waldbrände. Die Bewohner und Bewohnerinnen der Stadt Fort McMurray bereiteten sich wegen eines nur 15 Kilometer entfernten Feuers darauf vor, möglicherweise ebenfalls in Sicherheit gebracht zu werden.

Der indonesische Vulkan Ibu ist wieder aktiv: Der auf der Insel Halmahera im Osten Indonesiens gelegene Vulkan stieß heute eine fünf Kilometer hohe Aschesäule aus.

Eruption des Vulkans Ibu in Indonesien
APA/AFP/Center For Volcanology And Geological Hazard Mitigation (pvmbg)

Opfer oder Schäden wurden nicht gemeldet. Die Behörden rieten den Bewohnern der Region, im Freien Masken und Brillen zu tragen, um sich vor der Vulkanasche zu schützen. Der Ibu ist einer der aktivsten Vulkane Indonesiens.

Der südostasiatische Staat Indonesien mit seinen mehr als 17.000 Inseln liegt auf dem Pazifischen Feuerring, wo mehrere Erdplatten zusammenstoßen. Es kommt daher dort häufig zu Erdbeben und Vulkanausbrüchen.

Am Grab von Wolfgang Schäuble ist ein etwa 1,20 Meter tiefes Loch gegraben worden. Wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Montag in Offenburg im badischen Ortenaukreis (Deutschland) heute mitteilten, reicht der Aushub nicht bis zum Sarg des verstorbenen Politikers.

Städtische Mitarbeiter bemerkten in der Früh auf dem örtlichen Waldbachfriedhof den Erdhaufen. Der polizeiliche Staatsschutz ermittle in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft. Zu den Hintergründen des Vorfalls gebe es noch keine Erkenntnisse, hieß es in der Mitteilung.

Spitzenpolitik und Angehörige hatten Anfang Jänner von dem CDU-Politiker Abschied genommen. Schäuble war am Stefanitag im Alter von 81 Jahren nach langer schwerer Krankheit gestorben. Er hatte wichtige politische Ämter inne: Er war Minister, CDU-Chef, Fraktionsvorsitzender und Präsident des deutschen Bundestages. Niemand gehörte dem Parlament länger an als er.

Bürgermeister sieht Störung der Totenruhe

Der Offenburger Oberbürgermeister Marco Steffens (CDU) sagte, am Grab Schäubles sei in niederträchtiger Weise die Totenruhe gestört worden. „Das ist schrecklich und macht uns traurig“, sagte der Rathauschef laut einer Erklärung. „Wir hoffen auf rasche Aufklärung durch die Polizei und eine harte Bestrafung der Täter.“

Die Störung der Totenruhe kann laut deutschem Strafgesetzbuch mit einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren oder einer Geldstrafe geahndet werden.

Kultur

Die österreichische Schriftstellerin Susanna Kubelka ist tot. Sie starb im Alter von 81 Jahren bereits in der Nacht auf den 7. Mai in Wien, heißt es aus ihrem Umfeld. Seit den 1980er Jahren veröffentlichte Kubelka Sachbücher und Romane. Bereits ihr erstes, 1980 erschienenes Buch „Endlich über vierzig“ wurde zum Erfolg – es wurde in 23 Sprachen übersetzt.

Die österreichische Autorin Susanna Kubelka
IMAGO/teutopress

In den Mittelpunkt ihrer Romane stellte die Bestsellerautorin oft nicht mehr ganz junge Frauen. Die Schwester des Filmemachers Peter Kubelka lebte seit 1981 vorwiegend in Paris.

Die Leiterin der Bayreuther Festspiele, Katharina Wagner, bleibt Chefin auf dem Grünen Hügel. Ihr Vertrag wurde um fünf Jahre bis 2030 verlängert, wie die deutsche Kulturministerin Claudia Roth (Grüne) und Bayerns Kunstminister Markus Blume (CSU) heute mitteilten.

Darauf habe man sich nach einem gemeinsamen Gespräch mit Wagner in München geeinigt. Allerdings wird die 45-Jährige – anders als bisher – nicht mehr einen der beiden Geschäftsführerposten bekleiden.

Stärkerer Fokus auf künstlerische Leitung

„Die Gesamtgeschäftsführung wird der neuen Position eines General Managers übertragen, der die Festspiele organisatorisch und wirtschaftlich verantwortet“, hieß es in der gemeinsamen Mitteilung aus München und Berlin. Dadurch solle Wagner „ein noch stärkerer Fokus auf die künstlerische Leitung der Festspiele ermöglicht“ werden.

„Frau Prof. Wagner hat nach Überzeugung der Gesellschafter die Festspiele in den vergangenen Jahren mit großem künstlerischen Erfolg geführt und mit dem vorgelegten Konzept vielversprechende Impulse für eine künstlerische Weiterentwicklung der Festspiele aufgezeigt“, heißt es in der Mitteilung.

„Künstlerische Autonomie stärken“

„Ich freue mich über das von den Gesellschaftern entgegengebrachte Vertrauen und auf weitere fünf Jahre der Zusammenarbeit. Ich bin sehr erfreut darüber, dass wir gemeinsam einen Weg gefunden haben, die künstlerische Autonomie zu stärken“, sagte Wagner nach Ministeriumsangaben.

„Mein ganzer Fokus kann jetzt rein auf der kreativen Arbeit liegen.“ Katharina Wagner ist die Urenkelin des Komponisten Richard Wagner und leitet seit 2008 die Bayreuther Festspiele als Nachfolgerin ihres Vaters Wolfgang Wagner – zunächst gemeinsam mit ihrer Halbschwester Eva Wagner-Pasquier, seit 2015 allein.

Die EU-Kommission hat sich darüber beschwert, dass die Europaflagge beim Finale des Song Contest am Wochenende nicht gezeigt werden sollte. Es sei sehr bedauerlich, so ein Sprecher der Behörde heute, dass das Emblem der EU-Mitgliedsländer sowie anderer Staaten, die dem Europarat angehören, nicht gezeigt werden konnte.

„Aus unserer Sicht gibt es absolut keinen Grund dafür, dass diese Flagge, die ja auch die Flagge der Mitgliedsstaaten der Europäischen Union und des Europarates ist, vom Veranstaltungsort verbannt werden sollte“, so der Sprecher. Man sei mit der Europäischen Rundfunkunion (EBU) in Kontakt.

Die EBU teilte mit, wie in den vergangenen Jahren seien in Malmö die Flaggen der teilnehmenden Länder und Regenbogenflaggen zugelassen gewesen. Ein ausdrückliches Verbot der EU-Flagge habe es nicht gegeben. Aber: „Aufgrund der verschärften geopolitischen Spannungen wurde die Flaggenpolitik bei der diesjährigen Veranstaltung von den Sicherheitskräften strenger durchgesetzt.“

Zwischen Happy End und Scherbenhaufen

Trotz enormer Turbulenzen im Vorfeld hatte der 68. Song Contest in Malmö im Finale am Samstag doch – zumindest musikalisch – ein würdiges Ende gefunden. Mit Nemo und „The Code“ gewann ein herausragender Beitrag für die Schweiz. Auch die weiteren Spitzenplätze stachen verdient aus dem Bewerberfeld heraus. Dennoch wird nach den Ereignissen der vergangenen Tage die EBU nicht einfach zur Tagesordnung übergehen können.

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